Gehirn-Gesundheit,  Gehirn-Krankheiten, Prävention, Plasmalogens, Dr. Goodenowe

 

Epigenetik und Gehirn Gesundheit

 

Epigenetik ist ein Teilgebiet der Biologie, das sich mit erblichen genetischen Modifikationen beschäftigt, die den Phänotyp beeinflussen, ohne die DNS-Sequenz zu ändern. Diese Veränderungen ermöglichen der DNA, auf Umwelteinflüsse zu reagiere.

Das Epigenom ist das Bindeglied zwischen Umwelt und Genen. Es geht nicht um die strukturelle Beeinflussung der Risiko-Gene, sondern um ihre Aktivität. Die Epigenetik zeigt, wie unser Lebensstil und unsere Umwelt unser Erbgut beeinflussen können.

Unsere individuellen Umwelteinflüsse und unser Lebensstil prägen die Epigenetik.

Faktoren wie Ernährung, körperliche Aktivität, Schlaf, Gedanken und Gefühle beeinflussen unsere Genaktivität.

Vererbung von epigenetischen Informationen

Epigenetische Veränderungen können an die nächsten Generationen weitergegeben werden.

Dafür müssen die Informationen in den Keimzellen (Spermien oder Eizellen) vorhanden sein und bei der Befruchtung nicht entfernt werden.

Trauma-Vererbung:

Forschende haben herausgefunden, dass Epigenetik auch bei der Vererbung von Traumata eine wichtige Rolle spielt.

Traumata erzeugen epigenetische Veränderungen, die an die Nachkommen weitergegeben werden können.

Mechanismen

Die Auswirkung der Risiko-Gene werden durch drei Mechanismen beeinflusst.

DNA-Methylierung: Sie dient als "Ausschalter" eines Gens, indem methylierte Cytosine in der Promotorregion, zu seiner Inaktivierung führen. Methyliert werden meist CpG-Dinukleotide, die oft besonders zahlreich im 5'-UTR-Bereich von Genen vorhanden sind. Eine Hypermethylierung in diesem Bereich bewirkt, dass das Gen nicht mehr abgelesen werden kann.

Histonmodifikation: Die Seitenkettenmethylierung und -acetylierung von Histonen dient der Up- oder Downregulation bestimmter DNA-Abschnitte. Histonacetylierung führt zu einer Öffnung der Chromatinstruktur und dient somit der Hochregulation, indem das Binden von Transkriptionsfaktoren samt Transkriptionsmaschinerie begünstigt wird. Histonmethylierung kann die Genexpression sowohl hoch- als auch herunterregulieren, je nach methyliertem Bereich.

Geschwindigkeitsanpassung des Telomerabbaus: Das Enzym Telomerase schützt über den Aufbau von Telomeren die Chromosomenenden. Unter anderem können psychische Belastungen die Aktivität dieses Enzyms verringern, was zu einem beschleunigten Alterungsprozess führen kann.

Methylierung und Gehirn Gesundheit

Die Methylierung steuert die Genexpression und wirkt sich auf Gesundheit und Krankheitsrisiko aus.

Zu den wichtigsten Funktionen der Methylierung gehören:

·      DNA-Expression: Sie schaltet Gene an/aus und repariert DNS

·      Energieproduktion

·      Synthese von Neurotransmittern

·      Hormon-Stoffwechsel

·      Regulierung von Entzündungen

·      Entgiftung

·      Umwandlung von Nährstoffen in aktive Formen.

Verbessern Sie ihre Methylierung durch:

·      Nährstoffreiche Ernährung: Lebensmittel, die reich an Folsäure, B-Vitaminen und anderen Methylspendern sind. Die Methylspender Cholin, Betain, Folsäure, Methionin und die Vitamine B6 und B12 haben neuroprotektive Funktionen.Grünes Gemüse, z.B. Spinat ist ein guter Methyl Spender

·      Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität unterstützt die Methylierung.

·      Gute Schlafqualität: Legen Sie Wert auf erholsamen Schlaf

·      Stress-Reduktion

 Ernährung und Epigenetik

Die Beziehung zwischen Ernährung und Gehirngesundheit ist kompliziert. Nährstoffe in der frühen Kindheit wirken sich nicht nur auf die menschliche Physiologie, sondern auch auf die geistige Gesundheit aus.

Umweltfaktoren wie Essgewohnheiten, Lebensstil, Stress und körperliche Aktivität beeinflussen unsere Gene durch epigenetische Mechanismen. Diese Mechanismen fungieren als entscheidendes Bindeglied zwischen Genen und Umwelteinflüssen.

Mikronährstoffe spielen eine entscheidende Rolle bei der Gehirnentwicklung. Sie sind Teil des Ein-Kohlenstoff-Stoffwechsels und beeinflussen die DNA- und Histon-Methylierung.

Die Beziehung zwischen Ernährung und der Gesundheit des Gehirns ist kompliziert. Studien deuten darauf hin, dass Nährstoffe in der frühen Kindheit nicht nur die menschliche Physiologie, sondern auch die geistige Gesundheit beeinflussen. Obwohl die genauen molekularen Mechanismen noch unklar sind, gibt es Hinweise darauf, dass Umweltfaktoren wie Ernährungsgewohnheiten, Lebensstil, Stress und körperliche Aktivität unsere Gene beeinflussen und ihre Funktion durch epigenetische Mechanismen modulieren, um die psychische Gesundheit zu beeinflussen.

Mikronährstoffe und Gehirnentwicklung:

Bestimmte Mikronährstoffe steuern die Entwicklung des Gehirns durch epigenetische Mechanismen.

Cholin: Wesentlich für die Struktur der Gehirnmembran und die Synthese von Neurotransmittern.

Betain: Beteiligt am Ein-Kohlenstoff-Stoffwechsel und an der DNA-Methylierung.

Methionin: Aminosäure, die an der Proteinsynthese und den Methylierungsprozessen beteiligt ist.

Folsäure (Vitamin B9): Wichtig für die DNA-Synthese und -Reparatur.

Vitamine B6 und B12: Wesentlich für verschiedene physiologische Prozesse, einschließlich DNA- und Histon-Methylierung.

Diese Mikronährstoffe können die Genfunktion und die Anfälligkeit für Krankheiten, einschließlich psychischer Störungen, verändern.

Lebensstil und Gehirnalterung

Ungesunde Ernährung und die Belastung durch Umweltgifte können zu epigenetischen Veränderungen führen, die die Alterung und Neurodegeneration beschleunigen.

Eine bewusste Wahl der Ernährung und ein gesunder Lebensstil können sich positiv auf die Gesundheit des Gehirns auswirken.

Gehirnkrankheiten und Epigenetik

Epigenetische Veränderungen werden mit verschiedenen Hirnerkrankungen in Verbindung gebracht, darunter:

Neurodegenerative Krankheiten: Alzheimer, Parkinson und Chorea Huntington weisen epigenetische Dysregulationen auf.

Psychische Erkrankungen: Erkrankungen wie Depression, Schizophrenie und bipolare Störung sind mit veränderten epigenetischen Mustern verbunden.

Sucht: Epigenetische Veränderungen beeinflussen suchtbedingte Verhaltensweisen und neuronale Schaltkreise.

Neurologische Störungen: Epilepsie und andere Entwicklungsstörungen werden mit epigenetischen Veränderungen in Verbindung gebracht.

Psychiatrische Störungen: Epigenetik trägt zu Krankheiten wie Autismus und Angstzuständen bei.